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Kompressoröl – warum es sowohl auf die Qualität als auch die Menge ankommt!

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Klimaanlage & Thermik Anleitung Techniker 3 min lesen

Inhalt

Das auch als Kältemittelöl bekannte Kompressoröl ist für den Betrieb der Klimaanlage von entscheidender Bedeutung. Es schmiert nicht nur die inneren Komponenten des Kompressors, sondern dient gleichzeitig als Dichtmittel für Kautschukteile wie Schläuche und Dichtungen, absorbiert Wärme und verhindert in einigen Hybridfahrzeugen eine elektrische Beschädigung des Kompressors.

Damit die Verträglichkeit mit den zahlreichen in diesen Systemen eingesetzten Materialien gewährleistet bleibt, muss immer die richtige Ölqualität und Ölmenge verwendet werden. Kennen Sie jedoch den Unterschied zwischen den verschiedenen Ölsorten, und wissen Sie, wie und wann diese verwendet werden sollten? Wir möchten Ihnen helfen, die richtige Wahl zu treffen ...

Es gibt im Wesentlichen vier Ölsorten, deren Verwendung überwiegend von dem im System verwendeten Kältemitteltyp und von den Vorgaben des Kompressorherstellers abhängt, und zwar:

  1. PAG-Öl: Polyalkylenglykol- bzw. PAG-Öl ist künstliches Schmiermittel, das sowohl in R134a- als auch den neuesten R1234yf-Systemen eingesetzt wird. Es gibt verschiedene PAG-Ölsorten, je nach Viskosität des Öls – PAG 46, PAG 100 und PAG 150 – und dem Kältemitteltyp, für den es ausgelegt ist. Leider ist PAG hygroskopisch, das heißt, dass es Feuchtigkeit aus der Klimaanlage oder der Atmosphäre anzieht und bindet. Wenn sich PAG-Öl und Feuchtigkeit vermischen, entsteht bei einer chemischen Reaktion eine Säure, die systemnahe Komponenten korrodieren und beschädigen kann. Daher sollte PAG-Öl niemals zum Schmieren von O-Ringen, Kompressorwellendichtungen oder Verbindungsstellen von Kältemittelleitungen eingesetzt werden. Vor allem darf es niemals in Hybridfahrzeugen eingesetzt werden, da das Öl elektrisch leitend ist.
  2. Mineralöl: Mineralisches Kältemittelöl, auch Alkylbenzol-Öl genannt, war die Standardoption, bis sich HFKW-Kältemittel allgemein durchsetzten. Auch heute wird es noch in älteren R-12-Kältemittelsystemen eingesetzt. Da es keine Feuchtigkeit absorbiert, wird es auch zum Schmieren von O-Ringen und Dichtungen in R-12- und R134a-Systemen genutzt. 
  3. POE-Öl: Polyolester-, Ester- oder POE-Öl gibt es ebenfalls schon recht lange, wurde bisher jedoch nicht von vielen Herstellern empfohlen, da es bei hoher Temperatur und hoher Last keine gute Leistung zeigt und außerdem Feuchtigkeit absorbiert. Die einzige Ausnahme bilden Hybridfahrzeuge mit einem elektrisch angetriebenen Kompressor. POE-Öl besitzt bessere Isolationseigenschaften als PAG und kann dazu beitragen, die Isolierung der Wicklungen zu schützen, sodass elektrische Leckströme verhindert werden. Wenn in Hybridfahrzeuge die falsche Ölsorte eingesetzt wird, kann ein Kurzschlussstrom zurück zum Klimakompressor fließen, wodurch die Gefahr eines Stromschlags entsteht. 
  4. PAO-Öl: Öl auf Polyalphaolefin- bzw. PAO-Basis ist ein synthetisches Mehrbereichsöl. Da es mit vielen Schmier- und Kältemitteln verträglich ist, wird es für Universalanwendungen und gelegentlich als Ersatz bestimmter PAG-Öle eingesetzt, falls es vom Kompressorhersteller zugelassen ist.
Techniker installieren einen Kompressor.
Techniker installieren einen Kompressor.

Die Wahl der falschen Ölsorte kann sich negativ auf die Leistung und Lebensdauer des Kompressors auswirken. Die Nutzung der falschen Ölsorte ist sogar eine der größten Ausfallursachen eines neu montierten Kompressors. Aber nicht nur die Qualität spielt eine wichtige Rolle. Für eine optimale Leistung ist es außerdem entscheidend, genau die richtige Menge Öl zu verwenden – der Ausgleich des Ölhaushalts. Zu wenig Öl, und der Kompressor wird mangelhaft geschmiert, sodass Reibung und Wärme entstehen. Das beschleunigt den Verschleiß der Hauptkomponenten – eine weitere Ursache für einen Kompressordefekt – und setzt das gesamte System einer unnötigen Belastung aus. Zu viel Öl, und die Kühlleistung des Systems wird beeinträchtigt. 

Befolgen Sie beim Ausgleich des Ölhaushalts unbedingt immer die im Lieferumfang des Kompressors oder im Wartungshandbuch des Fahrzeugs enthaltenen Anleitungen, damit Sie wissen, wie viel Öl vor der Montage eingefüllt werden muss. Meistens handelt es sich darum, das Öl aus dem defekten Kompressor abzulassen und die Menge zu messen. Danach muss der Austauschkompressor mit einer bestimmten Menge neuen Öls befüllt werden. Das kann von einer vollen Ölfüllung (236 ml) über eine halbe Füllung bis hin zu gar keinem Öl schwanken.

Damit Sie sich die dafür erforderliche Zeit und Mühen sparen können, werden alle Kompressoren von Delphi bereits mit der korrekten Ölmenge vorbefüllt angeliefert. Gängige Kompressoren wie der TSP0155997, der in gängigen Modellen wie VW Golf, Beetle, Seat Ibiza, Leon und Audi A1, A3 eingebaut ist, sind außerdem mit einem neuen Öl vorbefüllt, das sowohl mit dem Kältemittel R134a als auch R1234yf verträglich ist. Der als PS-R1 bekannte Polyäther enthält zusätzliche Additive zum Schutz gegen Verschleiß, Oxidation, Korrosion usw. und bietet eine ausgezeichnete Schmierfähigkeit sowie thermische und chemische Stabilität und ist damit für beide Kältemittel optimal geeignet. Das und die Vorbefüllung des Kompressors unterstützt Werkstätten bei der Ausführung einer vorbildlichen Reparatur, während sie gleichzeitig Zeit und Geld sparen. 

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