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Ölverschmutzung
Es ist von wesentlicher Bedeutung, die richtige Menge an Öl im Turbolader zirkulieren zu lassen, damit Leistungsfähigkeit und Langlebigkeit des Motors erhalten bleiben. Es ist allerdings genauso wichtig, für eine optimale Qualität des Öls zu sorgen. Die Lagersysteme von Turboladern werden mit höchster Präzision gefertigt. Die Maße werden auf ein Mikrometer Genauigkeit gemessen. Das ist etwa ein Hundertstel der Dicke eines menschlichen Haars!
Angesichts dieser engen Toleranzen, die für die hohen Drehzahlen der Welle erforderlich sind, und damit der hohen Drücke in modernen, kraftstoffsparenden Motoren überrascht es nicht, dass das Schmieröl absolut sauber und frei von Verschmutzungen sein muss.
Ölverschmutzung erkennen
Ölverschmutzung oder die Verringerung der Qualität von Motorschmieröl kann eine Vielzahl von Ursachen haben. Am ehesten kommt es aus den folgenden Gründen zu diesem Phänomen:
- Flüssigkeitstrennung oder Verdünnung mit Wasser, Kühlmittel oder Kraftstoff. Mögliche Ursachen sind u. a. defekte Einspritzdüsen und Zylinderkopfdichtungen. In jedem Fall muss vor dem Einleiten weiterer Maßnahmen das Grundproblem erkannt und beseitigt werden.
- Mangelhafte oder nur teilweise Filterung von harten oder metallischen Teilchen aus dem Öl, die durch Motorverschleiß entstehen. Die Anzeichen sind vergleichbar mit denen bei Ölmangel. Diese Schwebepartikel im Öl gelangen in das Gleitlager des Turboladers. In der Folge wird die Hauptwelle nicht mehr geschmiert, die Welle frisst sich fest oder fällt komplett aus.
- Verschmutzung durch Feststoffe im Inneren. Ursachen sind in der Regel eine langfristig mangelhafte Wartung des Öl- und Schmiersystems oder die wiederholte Nutzung von minderwertigen Öl- und Filterprodukten. Während seiner Laufzeit ist der Motor im Betrieb immer wieder Hitzezyklen ausgesetzt. Dadurch verliert das Schmieröl an Qualität und bildet in den inneren Verbindungen und Kanälen dicke, feste Ablagerungen, wodurch die Ölzirkulation im Motor eingeschränkt wird.
- In jedem dieser Fälle lässt sich ein Ölmangel daran erkennen, dass die Hauptwelle des Turboladers festgefressen oder gebrochen ist.
Wussten Sie schon, dass der Ölfilter selbst ausfallen oder verstopfen kann und so bei nicht korrekter Wartung eine Gefahr für den Motor darstellt? Dadurch kann die Aktivierung des Öl-Bypass-Ventils ausgelöst werden. Ungefiltertes Öl gelangt dann direkt in das System und in den Turbolader. Die Schäden können ebenso umfangreich und kostspielig sein wie bei einem Turboladerdefekt, der durch verschmutztes Öl verursacht wird.
Folgen von Ölverschmutzung
Wie bei einem Aufprall eines Fremdkörpers oder Ölmangel kann verschmutztes Öl sehr schnell zu einem Totalausfall des Turboladers führen. Die schnelle Ausbreitung von harten Metallpartikeln in den Luft- und Ölsystemen erfordert vor dem Austausch des Turboladers eine umfassende und systematische Reinigung und Überprüfung.
Wenn Sie eine Ölverschmutzung sehen
- Stellen Sie immer sicher, dass Sie beim Einbau eines Austauschturboladers auch Motoröl und Ölfilter wechseln und dabei neues Öl und einen neuen Filter in OE-Qualität verwenden. Ein an Qualität nachlassendes Motoröl, das sich bereits lange im Motor befindet, verliert Schmierfähigkeit und Viskosität. Auch ein schlecht gewarteter Ölfilter kann direkt zu einer Ölverschmutzung beitragen.
- Führen Sie beim Austausch eines Turboladers nach einem durch Ölverschmutzung verursachten Defekt eine Spülung des Ölsystems (nach den Richtlinien des Fahrzeugherstellers) durch, damit alle Spuren verschmutzten und minderwertigen Öls sowie Schadstoffe vor dem Einbau des Austauschturboladers entfernt werden.
- Bei Fahrzeugen mit hoher Laufleistung sollte bei jeder Wartung die gesamte Ölversorgung gründlich überprüft und im Bedarfsfall gesäubert werden. Hierbei kann es erforderlich sein, die Ölwanne, die Ölpumpe und die innen liegenden Ölzufuhrleitungen auszubauen, damit die optimale Funktion des Systems sichergestellt wird.
- Führen Sie möglichst eine Öldruckprüfung durch, um Probleme an der Ölzufuhr oder Ölrückleitung zu erkennen. Es ist immer besser, Probleme zu erkennen und vorbeugende Maßnahmen einzuleiten statt Reparaturen durchzuführen, die hätten vermieden werden können! (Führen Sie die Prüfung immer an zwei Punkten durch: am Öldruckschalter und an der Ölzufuhr zum Turbolader.)
- Achten Sie immer darauf, dass der Ölstand den Herstellerempfehlungen entspricht. Ein niedriger Ölstand kann direkt zu Ölmangel beitragen, doch auch ein übermäßig hoher Ölstand kann dazu führen, dass Öl im Lagergehäuse zurückgehalten wird, was zu Wärmeentwicklung und letztendlich zum Defekt führt.
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